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1200 o. J. o. O. o. T.

Um diese Zeit Fragment einer Urkunde über die alten Besitzungen des Sandstiftes nachweislich vor dem J. 1226 abgefasst, wie Stenzel nachweist, am anzuf. O. Anm. 7, und wahrscheinlich vor dem Regierungsantritte Heinrich's I. Aufgeführt werden darin Janickow (Jankau b. Ohlau) de quo orta lite tempore Radulphi abbatis justo judicio eam obtinuimus coram ducibus 13. A. M. (Radulf war nach der Stiftungsurk. bei Stenzel Ss. rer. Siles. II. 165 um 1120 Abt und muss vor 1148 gestorben sein, darnach könnte der Herzog B. nur Boleslaw III. von Polen und der dux M. schwerlich ein Anderer sein als Mesko, der später der Alte genannt wurde, und welcher hier einmal mit seinem Vater zusammen einen Gerichtstag abgehalten haben musste; zu welcher Deutung die traditionelle, der Kritik freilich nicht standhaltende Annahme, dass Radulf 1130 gestorben sei, nicht passen würde, da Mesko damals noch zu jung gewesen sein musste um mit zu Recht zu sitzen.) Zu Jankau die Hörigen (adscripti): Zulistir mit 3 Brüdern, Milel mit seinem Bruder Stanenta, Milozlaw mit seinem Bruder Bogumini, Hokepta mit 3 Brüdern, Hepoxena, Parsca, Zuetgota, Maluy, Miros, Kaduy mit seinem Bruder und Beider Söhne Semar und Sdan; ferner das Gut Kogerevoin montibus, verliehn durch Benedikt, Bisch. von Posen, unter Zustimmung des Herzogs B. (Wenn das uns sonst unbekannte Gut K. in Grosspolen zu suchen ist, so kann Herzog B. schwerlich ein Anderer sein als Boleslaw IV. von Polen, ein Bischof Benedikt von Posen wird uns sonst nicht erwähnt, doch wissen wir überhaupt von den Posener Bischöfen des XII. Jahrhunderts nicht viel.) Tinech (Kl.-Tinz), welches Graf Peter von den Juden kaufte und dem Stifte am Zobtenberge schenkte, Olesnich (Kl.-Oels), zur Zeit des ersten Abts Oger durch Cosebor einen Verwandten des Grafen Peter geschenkt, mit den Hörigen Hosta sammt dessen 4 Söhnen Gostmyt, Mistis, Kaden, Radik und ferner Hualenta Mirec, Mila. Die Adalbertskirche zu Breslau, welche Boguslaw, Bruder des Grafen Peter, schenkte, nebst dem Dorfe Mochbor (Kl.-Mochbern) und den Hörigen: Zbiluc mit seinen Söhnen Dados, Zanis, Vilian, Kadon, qui cum deberet monatario (sic - monasterio oder monetario?) marcam et dimidiam (!) fertonem, Vlodimirus solum pro eo debitum tenet et esset homo sancte Marie ecclesie, ferner als Geschenk des Herzogs Wladyslaw für das Stift am Zobten, Bezdad cum villa Arinicoy cum filiis suis Solay et Tossoz, ferner als Geschenk des Herzogs B. und seines Bruders noch zu Lebzeiten seines Vaters der Umkreis des (Zobten) - Berges (wenn man hieraus schliessen darf, dass Boleslaw der Lange und sein Bruder Mesko schon vor der Vertreibung ihres Vaters 1146 in schenkungsfähigem Alter waren, so erhalten wir dadurch eine nicht unwichtige chronologische Notiz, welche allerdings mit der Angabe, dass der dritte Bruder Konrad 1163 noch unmündig gewesen, einigermassen kontrastirt), bestehend aus den Dörfern Wiri (Wierau), Cescovici (ein Theil des späteren Kaltenbrunn), Syvridow (Seifferdau), Biala (Kl.-Bielau), Strelcz (Strehlitz am Zobten), letzteres genannt nach den Jägern (strelec der Jäger) im Dienste der Kirche, die villa ad molendinum (vielleicht Qualkau vergl. o. Nr. 59), der Markt in Soboth (Zobten), Dorf Stregomane (Striegelmühl). Dazu Hörige aus Wierau: Bracheva mit seinen Söhnen, Zub mit seinem Bruder Mizlos, Hospis Miculowici, aus Kl.-Bielau: Gostec, Martin Targossa, Zuvovid, Sedla, Milec Radec, aus Strehlitz: Presusovici, aus Striegelmühl: Bogdan, Sric dessen Bruder, Tessauca, Crisan, Golenec datus est a duce Boleslavo ecclesie Thome, Vangl faber mit seinen Brüdern zur Zeit des Abts Alard von Herz. Boleslaw geschenkt, ebenso Velepa faber: Isti dati sunt tali mode: ligabantur ducendi aliis et concessum est eis, ut non ligarentur, sed essent homines ecclesie. Hü sunt servi eccl. S. Marie emptici com. Petri et .. . (Lücke) Carnota et Bil filius fratris eorum. Turryti Vilcost, Godec, Svantec . . . (Lücke) tali modo devenerunt in servitutem ecclesie tempore avi ducis Boleslai, Boleta . . . (Lücke) cum debito taberne. Tandem a duce B. reductus adjudicatus eclesie servituti perpetuo, quem comes Petrus datum sibi a duce dedit ecclesie montane, cujus filius Zonovid et istius predicti (sic) voluerunt evädere servitu tem coram duce B. et retracti sunt educti de ecclesia S. Johannis a Domiciano et Andrea et Nessebrando.

Mitgetheilt von Stenzel im Jahresbericht der vaterländi schen Gesellschaft f. 1841, S. 165 aus dem alten Copialbuche des Sandstiftes im Staatsarchive dem Repertor. Heliae f. 532, wo der Schreiber desselben von dem jetzt nicht mehr erhaltenen Originale sagt, es sei ein Pergament, mirabilis antiqua desuper sigillum fractum et consutum quasi a tergo in superiori parte. An einigen Stellen, wo er weder die Worte lesen noch den Sinn habe verstehen können, habe er Lücken gelassen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.